Unternehmensgründer der Fachinstitute Blauschek war der 2014 verstorbene Vollblut-Pädagoge, Unternehmer und Visionär Ulrich Blauschek, ein gefragter Fachmann in allen Fragen der Erziehung, Bildung und Förderung von benachteiligten jungen Menschen.

Zu den wichtigsten von ihm gegründeten und bis heute betriebenen Jugendhilfeeinrichtungen, Internaten und Schulen zählen die Jugendhilfeeinrichtung mit Privater Wohngrundschule Gut Böddeken in Büren-Wewelsburg, die Jugendhilfeeinrichtung mit Privater Sekundarschule Schloss Varenholz im Kalletal sowie die Grabbe Jugendwohngemeinschaft in Detmold. „Ein Kind in Schwierigkeiten, ist noch lange kein schwieriges Kind“ und „Lehrer – die helfen“ – mit diesen pädagogischen Leitbildern öffnete er Jugendämtern wie Eltern erfolgreich den Zugang zu seinen Einrichtungen, die heute von seinen Söhnen Thomas und Frederic Blauschek, die er schon frühzeitig mit in die Unternehmensführung einbezog, weiter geführt werden.

Gut Böddeken – Therapeutisches Milieu statt Psychotherapie

Historisches Zimme im Schloss Varenholz

Das Jahr 1978 bildete den Mittel- und Ausgangspunkt in der Historie der Fachinstitute Blauschek. In diesem Jahr gründete Ulrich Blauschek an seinem Wohnsitz Gut Böddeken in Büren-Wewelsburg das Fachinternat Gut Böddeken, Institut für pädagogische Lernhilfen und Verhaltenstherapie. Vom ersten Tag an hatte er sich zum Ziel gesetzt, in einem kleinen und überschaubaren Rahmen eine besondere Einrichtung mit einer besonderen Pädagogik für besondere junge Menschen zu schaffen.

Die Genese dieses Vorhabens gründete sich auf Erfahrungen, die Ulrich Blauschek während seiner therapeutischen Tätigkeit im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie sammeln konnte. Einzelkontakte und Elternseminare schienen ihm zu kurz zu greifen in ihrem Wirkungsgrad und den erzielbaren Erfolgen hinsichtlich der Lernleistung, des gewünschten Entwicklungsverlaufes sowie des Veränderungswunsches im Verhalten der ihm vorgestellten jungen Menschen.
Voller Überzeugung traf es deshalb die Entscheidung, durch Gründung einer Internatseinrichtung aus der reinen Beratung in eine stationäre Beeinflussungssituation zu wechseln. Über diese Art der Beziehungsarbeit konnte am sichersten der erwartete bzw. gewünschte Effekt einer positiven Veränderung in der Persönlichkeitsstruktur der jungen Menschen erwirkt werden.

So entwickelte sich Gut Böddeken schließlich zu einer renommierten und von der Fachwelt geschätztem Einrichtung, die aufgrund der Anerkennung als Träger der Jugendhilfe sehr eng mit öffentlichen Kostenträgern, also Jugendämtern, zusammen arbeitet. Im Jahr 1980 erweiterte Ulrich Blauschek das Angebot am Standort Büren-Wewelsburg um die Sozialpädagogische Wohngemeinschaft Haus Meinulf in Wewelsburg. Eine weitere Wohngemeinschaft, das Haus Ulrich, wurde 2014 von seinen Söhnen Thomas und Frederic Blauschek in Büren in Betrieb genommen.

Anfänglich gründete sich der Erfolg der Einrichtung ausschließlich auf die sehr enge Kooperation mit den umliegenden öffentlichen Schulen. 30 Jahre Erfahrung im tagtäglichen Umgang mit jungen Menschen haben bei Uli Blauschek jedoch bereits Jahre vor der Veröffentlichung der PISA-Studie zu der Erkenntnis geführt, dass möglichst schon im Grundschulalter die Grundlagen für ein stabiles Lern-, Leistungs- und Sozialverhalten von jungen Menschen gelegt werden müssen. Aus diesem Grund erweiterte er das schulische Angebot auf Gut Böddeken im Jahr 2008 durch die Gründung einer privaten Wohngrundschule, die heute nicht nur von Schüler*innen aus der Einrichtung, sondern auch von Tagesschüler*innen aus der Umgebung besucht wird. Gut Böddeken sollte jedoch nicht das einzige Standbein seines pädagogischen und unternehmerischen Wirkens bleiben.

Detmold wird zweiter Unternehmensstandort

Altes Bild vom Schloss Varenholz

Im Jahr 1982 übernahm Ulrich Blauschek das städtische Christian-Dietrich-Grabbe-Internat in Detmold, dass sich in einem Gebäudeteil des Grabbe-Gymnasiums befand. 1992 gründete er, ebenfalls in Detmold, die Grabbe-WG, eine sozialpädagogische Jugendwohngemeinschaft, die dem wachsenden Bedürfnis der jungen Menschen und Eltern nach einer ganzjährigen Betreuungsform, auch über die Schulzeit der jungen Menschen hinaus, Rechnung tragen sollte. Ähnlich wie Gut Böddeken handelt es sich auch bei der Grabbe-WG um einen anerkannten Träger der Jugendhilfe, d.h. das eine Aufnahme vorrangig über öffentliche Kostenträger erfolgt.

1996 schließlich vollzog sich die Eingliederung des Grabbe-Internates in den Gesamtkomplex Schloss Varenholz im Kalletal, mit dessen Übernahme sich Unternehmer Blauschek ein weiteres Standbein für sein pädagogisches Netzwerk in Ostwestfalen-Lippe sicherte.

Schloss Varenholz – Leben und Lernen in einem pädagogisch gestalteten Entwicklungsraum

Aquarell vom Schloss Varenholz

1994 wurde Ulrich Blauschek geschäftsführender Gesellschafter und Träger des Internates und der Realschule Schloss Varenholz. Das 1949 von Elisabeth Engels gegründete Internat befand sich im Insolvenzverfahren und suchte zusammen mit dem Landesverband Lippe als Eigentümer des Schlosses dringend nach einem erfahrenen Unternehmer mit pädagogischem Gespür und visionärem Weitblick, der den Internatsbetrieb fortführen und wirtschaftlich erfolgreich in die Zukunft führen sollte. Diese Person fand man schließlich in Ulrich Blauschek. Ihm gelang es in kürzester Zeit, die Zahl der jungen Menschen im Schul- und Internatsbereich von anfänglich 35 auf weit über 200 junge Menschen zu steigern. Mit über 250 Mitarbeitenden ist Schloss Varenholz heute einer der größten Arbeitgeber im Kalletal und damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region.

Der wirtschaftliche Aufschwung von Schloss Varenholz war in den 90er Jahren vor allen Dingen darauf zurückzuführen, dass Blauschek das damalige Schlossinternat als Privatschulinternat für Selbstzahler*innen etablierte, während er auf der anderen Seite durch die Umsiedlung des Grabbe-Internates von Detmold nach Schloss Varenholz auch den öffentlichen Kostenträgern eine Unterbringung auf Schloss Varenholz ermöglichte. Als verbindendes Glied zwischen den beiden Internatseinrichtungen fungierte von Beginn an die heutige Private Sekundarschule, die von allen jungen Menschen der beiden Einrichtungen damals wie heute gemeinsam besucht wird. Im Jahr 2013 fusionierten Grabbe-Internat und Privatschulinternat zur heutigen Jugendhilfeeinrichtung Schloss Varenholz, die als anerkannter Träger der Jugendhilfe allen öffentlichen Kostenträgern zur Belegung offen steht.