Die Dinge, die wir wirklich wissen,
sind nicht die Dinge,
die wir gehört oder gelesen haben,
vielmehr sind es die Dinge,
die wir gelebt, erfahren und empfunden haben.
(C. M. Woodwards)
…in diesem Sinne legen wir bei unseren gruppenpädagogischen Wochenendaktionen und der alljährlichen Ferienfreizeit Wert auf vielfältige Gruppen- und Einzelerlebnisse. Der Schwerpunkt unserer Arbeit in diesem Bereich liegt in der Strukturierung und Durchführung einer sinnvollen Freizeitgestaltung. Die verschiedenen Eingangsproblematiken unserer jungen Menschen haben oft die Gemeinsamkeit, dass durch sie eine regelmäßige und sinnstiftende Freizeitgestaltung über einen längeren Zeitraum faktisch nicht stattgefunden hat. Das Lebensumfeld ist um ein Vielfaches technischer geworden, und junge Menschen finden die Bewegungsspiel- und Freiräume, die für eine altersgerechte Entwicklung motorischer und emotionaler Fähigkeiten (z. B. Selbstbewusstsein, Körpergefühl, Gleichgewichtssinn etc.) nötig sind, nicht mehr vor. Die mediale Reizüberflutung bildet für die jungen Menschen zudem mehr und mehr ein Substitut für eigenes Erleben.
Hier verbinden unsere pädagogischen Fachkräfte verschiedene pädagogische Modelle, um den jungen Menschen zu helfen, ein regelmäßiges und ausgleichendes Freizeitangebot wahrzunehmen. Besonders hervorzuheben sind die monatlich stattfindenden, verbindlichen Aktionswochenenden, an denen eine sinnvolle Balance aus Spaß, Kultur sowie gruppendynamischen und erlebnispädagogischen Elementen gesucht wird. Die Natur- und Erlebnispädagogik bietet ein reiches Spektrum an Schlüsselsituationen. In einem gruppendynamischen Setting sorgen unsere ausgebildeten Natur- und Erlebnispädagog*innen für aufeinander aufbauende Angebote, wie z.B. Outdoor Days, Orientierungsläufe, Geocaching, Klettern, Kanufahrten und Teamspiele. Diese Aktionen sollen den jungen Menschen ermöglichen, durch unmittelbare Erfahrung zu lernen. Die Reflexion des erlebten Arrangements und die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen nachhaltig im pädagogischen Alltag verankert werden. Im Vordergrund stehen natürlich Spaß und Aktion. Aus pädagogischer Sicht unterstützten diese erlebnispädagogischen Aktionen die jungen Menschen bei der Erfahrung von körperlich fordernden Situationen und, durch soziale Interaktion, bei dem Erwerb sozialer und zwischenmenschlicher Kompetenzen.
Die jungen Menschen werden weiterhin dazu angehalten, sich eine regelmäßige Freizeitbeschäftigung zu suchen, die ihnen Spaß bereitet, den persönlichen Bedürfnissen und Neigungen entspricht und ihnen somit ermöglicht, ihre freie Zeit sinnvoll zu gestalten. Durch die Anbindung an die örtlichen Vereine und Freizeitangebote sollen erkannte Talente gefördert, ein Ausgleich zum Alltag gewährleistet und die jungen Menschen animiert werden, soziale Kontakte und Bindungen außerhalb des gewohnten pädagogischen Settings aufzunehmen. Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, ein soziales Netzwerk außerhalb des Jugendhilfealltages zu erschließen, da gesellschaftliche Teilhabe zu einem selbständigen Leben dazugehört. In Detmold, Büren und Wewelsburg gibt es zahlreiche Betätigungsmöglichkeiten, die es den jungen Menschen ermöglichen, ihre Freizeit selbständig und auf vielfältige Weise zu gestalten.