Systemisches Denken bietet uns eine Vielzahl zusätzlicher oder neuer Sichtweisen und Handlungsansätze für Erziehung und Betreuung. Wie der Name schon sagt, werden hier Beziehungen in ihrem Kommunikations- und Handlungsaspekt in den Mittelpunkt gestellt, Menschen und Aufgaben im Zusammenhang gesehen. Im weitesten Sinne geht es uns um die optimale Gestaltung von Arbeits- und Lernbeziehungen, so dass sich die Kinder, Jugendlichen und jungen Heranwachsenden wie auch die pädagogischen Fachkräfte wohlfühlen und die Erfolge ihrer gemeinsamen Arbeit sichtbar werden. Gleichsam öffnen wir den Blick für das soziale Umfeld jungen Menschen, die Freunde, die Familie, ihre Lebensmuster und -maximen. Das erleichtert das gegenseitige Verständnis und zeigt flexible Lösungsmöglichkeiten in Konfliktsituationen.

Ein zentrales und überaus wichtiges Arbeitsinstrument unserer Erziehungsarbeit bildet der Aufbau von tragfähigen Beziehungen, denn nur, wenn Kinder, Jugendliche und junge Heranwachsende sich sicher gebunden fühlen, werden sie Vertrauen zu sich selbst und zu ihrem sozialen Umfeld aufbauen können. Unsere pädagogischen Fachkräfte versuchen deshalb, die Problemlagen der Heranwachsenden zu erkennen und durch ein hohes Maß an Gespür und Feinfühligkeit neues Vertrauen bei ihnen aufzubauen. Nur so können junge Menschen in die Lage versetzt werden, sich auf ein erneutes Beziehungsangebot einzulassen. Eine tragfähige Erzieher*in-Kind-Beziehung entsteht jedoch nicht einfach so, sondern muss in einem oft langwierigen Prozess erarbeitet werden.

Systemisches Arbeiten im Haus Ulrich
Systemisches Arbeiten im Haus Meinulf

Des Weiteren begegnen wir unseren Kindern/Jugendlichen wertschätzend, respektvoll sowie stärken- und ressourcenorientiert. In der konkreten Alltagsarbeit werden lösungsbezogene Interventionstechniken auf den alltäglichen Umgang mit den Kindern, Jugendlichen und jungen Heranwachsenden angewandt. Unvoreingenommenheit und Neutralität gegenüber den Zuschreibungen sind elementare Grundsätze unseres Erziehungsstils und finden sich in den Haltungen wieder. Die kleinen Schritte der Veränderung sind die großen Erfolge unserer täglichen Arbeit.

Weitere wichtige Bestandteile der pädagogischen Arbeit bilden Bezugserzieher*innensystem, Biographiearbeit, Stärkung der sozialen Kompetenz durch altersgemischte Wohnstruktur, ein geregelter und strukturierter Tagesablauf, regelmäßige gemeinsame Mahlzeiten, individuelle Gespräche, Gruppenstunden sowie Freizeitaktivitäten.